Inhalt: Kurzprosa Teil 4
Windspiel
Hübsch anzusehen, hängt es dort draußen an der Mauer und ist DIE Zierde des großen Balkons.
Zur Zeit ist es windstill und man hört nicht den geringsten Ton.
Die edel geschnitzten Hölzer hängen bewegungslos an ihrem Seil.
Ich hätte nicht übel Lust daran zu ziehen um diesen wundervollen Klang aus diesem Instrument hervorzulocken.
Jedoch, ich zögere, weiß ich doch, daß mich diese Töne verzaubern und träumen lassen von einem sanften, gefühlvollen Lied.
Es ist so ergreifend, daß ich es immer singen würde, in Erinnerung wie es einst war.
Ihre Melodie bewahre ich in meinem Herzen, denn ich weiß auch nicht, ob Du sie verstehen würdest.
Für heute wurde eine Sturmwarnung gegeben und so entschließe ich mich es in meine Wohnung hinein zu tragen und hänge es an einen sicheren Platz.
Ich mag nicht mit ansehen, wie es wild hin und her gerissen wird und vielleicht noch ernsthaften Schaden nimmt.
Vogelbad
Der Springbrunnen ist abgestellt, da es Winter ist. Der Teich drum herum ist schneebedeckt.
Doch diese Wasserpfütze hat es mir angetan.
Ich fliege hin, lande im kühlen Nass und genieße die Erfrischung.
Ich tauche das Köpfchen unter, ah das belebt die Sinne.
Mit dem Schnäbelchen nehme ich etwas Wasser auf denn ich bin sehr durstig und dieses Wasser schmeckt gut.
Mit den Flügelchen spritze ich Wasser auf meinen gesamten Körper und reinige mich vom Schmutz des langen Fluges.
Ich glätte mein Gefieder, denn es ist etwas in Unordnung geraten.
Diese Wasserpfütze ist wunderbar, hier komme ich öfter hin, bis es wieder Frühling wird und der Springbrunnen wieder sprudelt.
Guten Flug, kleiner Vogel.
DAS KIND IN DIR
Möchte das Kind in dir wiegen,
in den Armen halten und nähren,
leise Worte flüstern,
zärtlich
Möchte Schlummerlieder dir summen,
Tränen wegkosen,
auf Wolken dich betten,
behutsam
Möchte Regenbogenträume dir zaubern,
heilend der Seele Balsam sein,
sanft
Dieses Gedicht ist geistiges Eigentum von Angelika Röhrig / Dornrosis
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